40.000 neue Beschäftigte im Bereich Frühe Bildung sind eine gigantische Zahl, findet Professor Thomas Rauschenbach. In einem Interview stellt der Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI) wichtige Ergebnisse des Fachkräftebarometers 2019 der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) vor. Weil der Bericht alle zwei Jahre erstellt wird, seien die Veränderungen, die normalerweise sichtbar werden, nicht so spektakulär wie diese, so Rauschenbach. Der Teilarbeitsmarkt Frühe Bildung ist also ein großer Wachstumsbereich. Die Ergebnisse der Studie machen zudem eine weitere Veränderung sichtbar.

Personalfrage bleibt Schlüsselfrage

Die Kindertagesbetreuung ist eines der jüngsten Arbeitsfelder. Die Sorge, dass das Personal in Kitas immer älter wird, besteht nicht mehr. Mittlerweile liege der Altersdurchschnitt in diesem Bereich durch das schnelle Wachstum der Beschäftigtenzahl unter dem Altersdurchschnitt der Gesamtbeschäftigten in Deutschland. Zusätzlich stellt das WiFF fest, dass über die Jahre die Erwartungen an die pädagogischen Fachkräfte gestiegen sind. Durch den Ausbau der Krippen müssen Fachkräfte in der Lage sein, mit U3-Kindern zu arbeiten. Außerdem betreuen Erzieher*innen in den Einrichtungen mehr Kinder mit Migrationshintergrund sowie Kinder mit besonderen Bedarfen.

Politik muss weiterhin Maßnahmen zur Fachkraftgewinnung entwickeln

Dass sich die Politik auch künftig anstrengen und Maßnahmen ergreifen muss, um die Zahl der Fachkräfte langfristig zu erhöhen, wird deutlich bei den Auszubildenden. Die Zahl hat sich zwar seit 2007 von etwas über 20.000 Auszubildenden auf knapp 40.000 fast verdoppelt. In den letzten Jahren stagniert der Anstieg jedoch. Zudem stieg der Anteil von Akademikerinnen sowie der von Männern im Feld nur geringfügig. Die bisherigen Maßnahmen, um den Anteil von Akademikerinnen und Männer erkennbar zu erhöhen, reichen offensichtlich nicht aus.

Ergebnisse des Fachkräftebarometers in Kürze

In zwei Videos fassen Professor Thomas Rauschenbach und Professorin Anke König, Leiterin der Autorengruppe des Fachkräftebarometers, die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Ein drittes Video stellt weitere ausgewählte Ergebnisse vor. Um auf dem neuesten Stand zu sein bezüglich der Zahlen zu Personal, Arbeitsmarkt und Qualifizierung in der Kindertagesbetreuung, empfehlen wir, die drei Videos zu schauen. Dafür braucht es ca. 15min.

Professor Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts, kommentiert einzelne Ergebnisse des Fachkräftebarometers.
Professorin Anke König, Leiterin der Autorengruppe des Fachkräftebarometers, spricht darüber, was sich in der Ausbildung von Erzieher*innen ändern muss
Ausgewählte Ergebnisse des Fachkräftebarometers 2019

Wer lieber liest, kann sich den Fachkräftebarometer herunterladen unter:

Fachkräftebarometer 2019