Das Bundesprogramm Fachkräfteoffensive läuft seit Ende März. Mit dieser Initiative will der Bund dem Fachkraftmangel in der Kindertagesbetreuung entgegenwirken. Träger von Kitas können Mittel beantragen, um die Ausbildung und Praxisanleitung von Fachkräften zu finanzieren. Außerdem enthält das Programm Mittel, mit denen Träger ein besonderes Engagement einzelner Mitarbeiter*innen honorieren können. Den sogenannten Aufstiegsbonus gibt es für Fachkräfte, die zusätzliche Aufgaben in ihren Einrichtungen übernommen haben.


Antragsverfahren für vergütete Ausbildung bereits abgeschlossen

Die Mittel für Personal in Ausbildung (Programmbereich 1 „Personal – Praxisintegrierte, vergütete Ausbildung“) stehen nicht mehr zur Verfügung. Für diesen Bereich konnten sich Träger bis zum 18. April bewerben.

Ressourcen für Praxisanleitung nur für praxisintegrierte Ausbildung

Weiterhin bewerben können sich Träger aber für einen Zuschuss, um eine Fachkraft zur Praxisanleitung zu qualifizieren und/oder für die Finanzierung von Zeitressourcen für die Anleitung (Programmbereich 2 „Praxisanleitung durch professionelle Begleitung“). Eine Einschränkung gibt es allerdings: Die Mittel für die Praxisanleitung und die zusätzlichen Ressourcen können lediglich Träger erhalten, die im Rahmen von Programmbereich 1 gefördert werden (siehe oben). Außerdem können sich Träger bewerben, die Personen beschäftigen, die eine praxisintegrierte bzw. berufs-/tätigkeitsbegleitende Ausbildung absolvieren.

Aufstiegsbonus: Mehr Gehalt für mehr Aufgaben

Das Bewerbungsverfahren für den Aufstiegsbonus läuft noch. Träger können bis zu 300 Euro monatlich erhalten, um Mitarbeiter*innen ein höheres Gehalt zahlen zu können, die eine besondere Aufgabe in einer Einrichtung übernommen haben. Die besondere Tätigkeit muss auf einer Zusatzqualifikation fußen. In Frage kommen Tätigkeiten wie Praxisanleitung, Öffnung in den Sozialraum oder Digitalisierung.

Nachfrage übersteigt Angebot: Überwältigende Resonanz auf Bundesprogramm

Dass Kitas das Geld für Ausbildung und Praxisanleitung dringend benötigen, zeigt sich deutlich an der hohen Zahl von Bewerbungen. Auf die Mittel für die Ausbildungsvergütung im Ausbildungsjahr 2019/2020 haben sich über 6.600 Träger beworben. Für das genannte Ausbildungsjahr hält der Fördertopf des Bundes Mittel für 2.500 Ausbildungsvergütungen bereit. Das heißt, dass knapp 38% der Antragssteller von der Ausbildungsvergütung profitieren. Ebenso braucht die Praxis die zusätzlichen Mittel für Praxisanleitung. 7.500 Träger haben sich auf die 2.500 möglichen Förderungen bisher beworben.

Fachkräfteoffensive zeitlich befristet

Großer Kritikpunkt an der Fachkräfteoffensive ist der Projektcharakter der Förderung. Nach drei Jahren ist Ende 2021 Schluss mit der Förderung. Welche Maßnahmen die Bundesländer danach ergreifen, um eine Ausbildungsvergütung für Erzieher*innen zu etablieren, Praxisanleitung zu professionalisieren und neue Vergütungsmodelle einzuführen, bleibt abzuwarten.

FAQs Bundesprogramm Fachkräfteoffensive
Fragen, die unbeantwortet bleiben, können gerne an uns gerichtet werden. Wir bemühen uns um Klärung für Euch.

Förderrichtlinie Fachkräfteoffensive

Dokumente zur Fachkräfteoffensive: